Heute wollen wir mal über ein Beispiel für Engagement in Sachen Nachhaltigkeit von unserem Standort Iserlohn berichten. Es liegt zwar schon fast ein Jahr zurück, aber natürlich ist das keine einmalige Angelegenheit, schon allen aufgrund der positiven Resonanz, die das Projekt erzeugt hat. Besonders aber auch deshalb, weil es die beteiligte Schule war, die sich an den Werkhof in Iserlohn gewendet hat. „Dort hat man sich an dem neuen Lernformat `FREI DAY´ der gemeinnützigen Plattform `Schule im Aufbruch´ beteiligt“, erzählt Marion Stahl, Sozialpädagogin beim Werkhof, die das Projekt mit betreut hat. „Es sollte jeweils über einen ganzen Tag hinweg ein Schulprojekt zum Thema Nachhaltigkeit und Wiederverwertung stattfinden. Dafür brauchte man einen kompetenten Partner.“ Dem Werkhof eilt in dieser Sache ein guter Ruf voraus – nicht nur was das Re- und Upcycling angeht, sondern auch die Kompetenz in der Werkpädagogik. „Die Lehrerinnen und Lehrer wissen das aus erster Hand, schließlich sind einige von ihnen selber Kunden im Werkhof“, so Marion Stahl. Und Jan Scharwächter, Standortleiter in Iserlohn, ergänzt: „Wir fanden die Idee super und waren sofort bereit, das Projekt zu unterstützen.“

„Wir fanden die Idee super und waren sofort bereit, das Projekt zu unterstützen.“

Jan Scharwächter

Im Juni 2024 war es dann so weit. In der Gesamtschule im Iserlohner Ortsteil Nussberg stand das Thema Nachhaltigkeit auf dem Plan, und 13 Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen beschäftigten sich dabei konkret mit dem Upcycling – also nicht nur dem Wiederverwerten von Materialien, sondern wie man daraus etwas neues, höherwertiges herstellen kann. Unter der fachkundigen Anleitung der Werkhof-Mitarbeitenden Holger Peetz (Schreinerei Hagen) und Ljubow Propp (Kreativ-Werkstatt Iserlohn) durchliefen die Jugendlichen an drei aufeinanderfolgenden Tagen in kleinen Gruppen jeweils drei Bereiche: Holzbearbeitung, Herstellung von Accessoires und Deko sowie Nähen. Die Ausgangsmaterialien stellte der Werkhof zur Verfügung: Alte Paletten, kaputte Möbel und sogar ein kaputter hölzerner Schlitten, aber auch Stoffreste und allerhand Kleinigkeiten waren darunter. Daraus entstanden unter anderem Liegen, Stühle, Handyhalter und modische Taschen. Auch ein kleiner Theorie-Teil gehörte jeweils dazu.

„Natürlich lag das Projekt nicht allen Schülerinnen und Schülern, aber insgesamt war die Resonanz sehr positiv – auch bei den Lehrkräften.“

Marion Stahl

„Einige Stücke wurden gleich verkauft, andere blieben in der Schule und wurden ausgestellt“, erinnert sich Marion Stahl. „Natürlich lag das Projekt nicht allen Schülerinnen und Schülern, aber insgesamt war die Resonanz sehr positiv – auch bei den Lehrkräften.“ Auch Jan Scharwächter ist immer noch begeistert: „Das war ein toller Beitrag zu einem innovativen Lernansatz. Beim nächsten Mal sind wir gerne wieder mit dabei.“ Jan Scharwächter möchte das Modell außerdem auch an anderen Schulen etablieren: „Mit drei weiteren Schulen stehe ich bereits in Kontakt.“

Schule im Aufbruch ist eine 2012 gegründete Bildungsorganistion, die sich für eine ganzheitliche und transformative Bildung im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung einsetzt. Mit Lernformaten wie dem „FREI DAY“ sollen Schulen auf dem Weg hin zu einer Lernkultur der Potenzialentfaltung unterstützt werden. Beim „FREI DAY“ stellt das Leben die Fragen. Die Kinder und Jugendlichen sind selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur, entwickeln konkrete Lösungen und setzen ihre Projekte direkt in der Nachbarschaft und Gemeinde um. Dahinter steckt die Überzeugung, dass bereits Kinder und Jugendliche zu aktiven Gestaltenden unserer Gesellschaft werden können, wenn ihnen ausreichend Raum geboten wird, ihre angeborene Begeisterungsfähigkeit und Kreativität zu erhalten und weiterzuentwickeln. Im Zentrum steht dabei die dreifache Verantwortung: Verantwortung für sich selbst, Verantwortung für Mitmenschen und Verantwortung für unseren Planeten. Derzeit beteiligen sich 202 Schulen in Deutschland mit insgesamt rund 25.550 Schülern an Projekten von Schule im Aufbruch. Mehr dazu hier.