Seit dem 1. Oktober 2023 leitet Jan Scharwächter den Werkhof-Standort Iserlohn. Zuvor hatte es dort aus Personalmangel rund zwei Jahre keinen Standortleiter vor Ort gegeben. Die Aufgabe wurde von den jeweiligen Geschäftsführern der Werkhof gem. GmbH aus Hagen mit übernommen. Stets war jedoch klar, dass eine eigene Standortleitung für Iserlohn notwendig ist. Die Stelle wurde schließlich ausgeschrieben.

Jan Scharwächter erfuhr im Krankenhaus davon: „Ich hatte einen Motorradunfall und musste lange stationär behandelt werden“, erzählt er. „Als ich die Stellenausschreibung las, wusste ich sofort, das wäre ein Job für mich.“ Dazu muss man wissen, das Jan Scharwächter ein alter Werkhof-Hase ist. Der heute 43-jährige Halveraner machte von 2003 bis 2005 eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton im Werkhof Kulturzentrum in Hohenlimburg und arbeitete dort zunächst als freier Kameramann, bevor er ab 2006 in Halver beim Aufbau des dortigen neuen und dritten Werkhof-Standortes mithalf. Nach dessen Eröffnung 2007 übernahm er die Leitung des Mobildienstes in Halver, war bei Haushaltsauflösungen mit dabei, kümmerte sich um die Disposition und erledigte auch den Fahrdienst für die Teilnehmenden in den Werkhof-Maßnahmen. „In der ländlichen Region des südlichen Märkischen Kreises sind die Entfernungen oft groß und die Busverbindungen schlecht“, sagt Jan Scharwächter. „Da gehört dieser Service einfach dazu.“

2013 schied Jan Scharwächter aus dem Werkhof aus und machte Karriere in anderen Unternehmen, wo er unter anderem im Vertriebsaußendienst und im Messebau tätig war. Das bedeutete auch: Ständig auf Achse, viele Überstunden, wenig Zeit für die Familie. „Ich dachte schon eine Weile darüber nach, mich zu verändern“, so Jan Scharwächter. Da kam die freie Stelle in Iserlohn gerade recht. Er bewarb sich und konnte überzeugen. „Für mich war es wie ein nach Hause kommen. Aber natürlich war mir klar, dass in Iserlohn nicht unbedingt alle Kolleginnen und Kollegen auf mich gewartet haben.“ Scharwächter berichtet von großer Skepsis, die ihm entgegengebracht wurde und äußert Verständnis: „Schließlich hatten die Kolleginnen und Kollegen bis dahin weitgehend selbst den Laden am Laufen gehalten. Das muss man hoch anrechnen.“ Allerdings hatten sich auch viele Dinge verselbstständigt, die so nicht bleiben konnten: „Ich musste als erstes den Satz ‚Das haben wir immer so gemacht‘ verbieten“, sagt Jan Scharwächter augenzwinkernd. „In dem Maße aber, in dem die Kolleginnen und Kollegen merkten, dass sie sich wieder in Ruhe um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnten, wich die Skepsis.“

Jan Scharwächter sieht seine Hauptaufgabe auch darin, Dinge anzustoßen, für die zuvor keine Zeit gefunden wurde. Dazu gehört es, Kooperationen mit Schulen zu vereinbaren wie kürzlich einen dreitägigen Workshop, in dem Schüler unter fachkundiger Anleitung Liegen gebaut haben. Überhaupt möchte er die zuletzt verwaiste Schreinerei in Iserlohn wieder mehr nutzen und die Kreativwerkstatt stärker in den Verkauf einbinden. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Werkhof-Standorten möchte er intensivieren. Eines liegt ihm dabei besonders am Herzen: „Der ganze Werkhof ist ein Team. Dieses Teamgefühl möchte ich verstärken und fördern.“ Dass dieses Teamgefühl zum Teil auch über bestehende Arbeitsverträge hinaus reicht, zeigt die Unterstützung des früheren, inzwischen im Ruhestand befindlichen Standortleiters Thomas Herzog für den jungen Kollegen. „Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, sagt Jan Scharwächter.

Der neue Leiter des Werkhof-Standortes Iserlohn in der dortigen Möbelausstellung. Jan Scharwächter ist dem Werkhof seit Langem verbunden.

Teamwork auch über seinen unmittelbaren Bereich hinaus ist Jan Scharwächter besonders wichtig.