Wer an den Werkhof und unser Sozialkaufhaus „Möbel & mehr“ denkt, der hat meist vor allem Second-Hand-Möbel bzw. Hausrat, Elektrogeräte, Bekleidung, Bücher, Tonträger und vieles mehr im Sinn. Also Weiterverwendung statt Entsorgung, ein Angebot, das sich vor allem an Menschen mit kleinem Geldbeutel richtet. Vor allem Wohnungseinrichtungen sind hier sehr gefragt – vom Sofa über den Kleiderschrank bis zur kompletten Küche gibt es bei uns alles was das Herz begehrt, zu attraktiven Preisen, geprüft, wenn nötig repariert und auf Wunsch ins Haus geliefert. Darüber hinaus aber bieten wir auch ganz besondere Möbel, die man so kein zweites Mal findet. Und die stammen aus unserer hauseigenen Schreinerei, aufbereitet oder ausgedacht und angefertigt von Schreinermeister Holger Peetz und seinen Mitarbeitenden. Dabei handelt es sich um hochwertige Möbel aus Spenden oder Haushaltsauflösungen, manches davon schon sehr alt, aber immer mit Spuren der Zeit, beschädigt oder unvollständig. „Trotzdem viel zu Schade zum Wegwerfen“, sagt Holger Peetz, überzeugt davon, dass auch hier Recycling oder Upcycling die bessere Lösung ist. „Ich schaue mir diese Sachen an, und dann lasse ich mir etwas Zeit, um eine Idee reifen zu lassen, was ich damit anfangen kann.“ Peetz beschreibt das so: „Die Möbel sprechen zu mir. Ich sehe das Endergebnis direkt vor meinem inneren Auge.“
Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Manchmal werden die Möbelstücke restauriert, manchmal umgebaut und neu gestaltet. Wenn eines als Ganzes nicht zu retten ist, werden nur Teile davon verwendet, die dann zur Gestaltung anderer Möbel genutzt werden. Und nicht selten entstehen daraus sehr ungewöhnliche, manchmal verblüffende, in jedem Fall aber einzigartige Möbel. Alles in liebevoller Handarbeit und fast immer unter Mitwirkung von Jugendlichen aus der Jugendwerkstatt, einem vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe geförderten Projekt im Werkhof. Das alles hat natürlich seinen Preis. Diese Möbel sind nichts für Schnäppchenjäger, sondern richten sich an Menschen, die ihre Wohnung mit einem außergewöhnlichen, vielleicht skurrilen Unikat gestalten wollen und dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Deswegen findet man sie auch nicht in der Möbelabteilung in der ersten Etage von Möbel & mehr, sondern eine Etage höher in einem eigenen Bereich. Riskieren sie doch mal einen Blick und lassen sich inspirieren.
Was auf den ersten Blick wie eine Gastherme in einem Wohnzimmerregal aussieht, entpuppt sich nach dem Öffnen als pfiffige Lösung mit Stauraum für Kleinkram.
Aus einem einzigen Stück Bruchholz besteht diese Sitzbank. Sie ist schon durch ihre Form ein Unikat und wurde in der Schreinerei für den weiteren Gebrauch aufgearbeitet.
Das Team der Werkhof-Schreinerei mit ihrem aktuellen Projekt. Durch das Einfügen von Winkelprofilen, die einen Faltenbalg imitieren, entsteht der Eindruck, als könne man diese ansonsten recht gewöhnliche Kommode auseinanderziehen. Das Objekt wird im nächsten Schritt noch schick lackiert. Von links: Alex Schulz, Holger Peetz und Wladimir Fidzak.
Diese Bauerntruhe ist rund 100 Jahre alt. Malereien und Beschläge sind noch im Originalzustand. Die Nutzungsspuren wurden bewusst belassen, weil sie diesem Stück den besonderen Charme verleihen. Die Restauration beschränkte sich auf kleinere Reparaturen und intensive Holzpflege, damit sie auch die nächsten 100 Jahre übersteht.
Diesem Buffetschrank fehlte eine Tür. Holger Peetz machte aus dem Fach dahinter ein Weinflaschenlager, das von einer schmiedeeisernen Doppeltür verschlossen ist. Mit weißer Farbe wurde aus dem alten Möbel ein stylischer Hingucker.
Aus diesem einfachen Beistelltisch entstand ein gediegenes Schachbrett. Die Felder wurden mit einem Lötkolben in die Oberfläche gebrannt und das ganze anschließend hochwertig versiegelt.