Werkhof: PatchWerk -ein Ort, an dem das Besondere normal ist.

Der Club der verborgenen Talente

Journalisten fragen in Interviews gerne nach dem Besonderen. Etwas, das sie in ihrer Geschichte exemplarisch herausheben können. Beim PatchWerk ist es besonders, dass das Besondere hier normal ist. Das PatchWerk ist die Textilwerkstatt des Werkhof, und Anleiterin Petra Oeffner erläutert, wie das gemeint ist: „Ich habe hier 18 Teilnehmerinnen. Und nicht eine, zwei oder fünf, sondern 18 tolle Entwicklungen.“

Die Frauen, von denen hier die Rede ist, stammen aus vielen verschiedenen Ländern. Ihre Biografien sind höchst unterschiedlich, aber sie alle eint, dass Freude, Frieden und Zeit für sich selbst in ihrem Leben zumindest in den letzten Jahren eher die Ausnahme waren. Viele haben eine oft dramatische Flucht vor Krieg und Gewalt hinter sich, andere ein entbehrungsreiches Leben, bei dem das Wohlergehen der Familie Vorrang vor eigenen Bedürfnissen hatte. Und wieder andere spüren, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, den Wunsch nach einer sinnvollen Beschäftigung. Die finden die Frauen im PatchWerk: Hier stellen sie mit verschiedenen Techniken textile Erzeugnisse für den Hausgebrauch und als Arbeitsprobe her, vom Stofftier über Taschen und Decken bis zu Kleidungsstücken. Das Material dafür entstammt meist recycelten Kleidungsstücken und Stoffspenden. Da wird aus abgelegten Krawatten ein Kissenbezug, aus einer alten Lederjacke eine modische Handtasche oder aus Wollresten eine Kuscheldecke. Außerdem bereiten die Frauen Kleidung aus Spenden für den Verkauf im Werkhof-Sozialkaufhaus auf, nähen, bügeln, waschen und reparieren. Und wer das noch nicht kann, der lernt es hier.

Das alles natürlich nicht als Selbstzweck:

„Die Frauen, die zu uns kommen, sollen in die Lage versetzt werden, am normalen Arbeitsleben in Deutschland teilzunehmen“, erläutert Petra Oeffner, selbst gelernte Damenschneiderin, das Konzept. Fünf Tage in der Woche sind die Frauen jeweils sechs Stunden im PatchWerk, wobei sie nicht nur handarbeiten, sondern auch ihre Sprachkenntnisse verbessern. Es ist aber nicht allein die Beschäftigung. „Die Frauen blühen bei uns regelrecht auf“, beobachtet Petra Oeffner. „Sie öffnen sich, fassen Vertrauen und Zutrauen in sich selbst.“ Werkpädagogin Conny Schmücker hält das für besonders wichtig. Sie begleitet die Frauen im PatchWerk: „Die Teilnehmerinnen sollen ja ihre eigenen Kompetenzen erkennen und für eine geregelte Tätigkeit motiviert werden. Dazu ist es entscheidend, dass wir einen Zugang zu Ihnen bekommen und sie die Möglichkeit haben, ihre eigenen Fähigkeiten einzubringen. Wir haben so schon manch verborgenes Talent gehoben. Und wir lernen auch selbst immer etwas dazu.“

Conny Schmücker (links) und Petra Oeffner (rechts)

Die kreative, entspannte und auch geschützte Atmosphäre im PatchWerk trägt dazu viel bei. Kaum eine Frau fehlt unentschuldigt, alle kommen gerne und regelmäßig. Sie genießen die Gemeinschaft und wissen, dass sie mit ihren Sorgen und Schwierigkeiten jederzeit bei Petra Oeffner und Conny Schmücker auf offene Ohren stoßen – auch das gehört zum Konzept des PatchWerk.

Noch mehr Infos zum PatchWerk finden Sie hier

Hier zeigen wir Ihnen noch mehr Eindrücke aus unserem PatchWerk.

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Diverse Dekoartikel, Teppiche und Bekleidung können Sie ebenfalls im Werkhof erwerben. Bitte beachten Sie, dass die Farben der dargestellten Stoffe, Leder und Oberflächen aufgrund von Ihren Bildschirmeinstellungen und Druckeinstellungen von den Originalen abweichen können. (*Sämtliche Waren  des PatchWerk sind Einzelstücke und können daher nicht wiederbeschafft werden. Darüber hinaus gelten unsere allgemeinen AGB.)